Die Juso Linth kreidet den „SVP-Maulkorb“ in Schmerikon an

Die Jungsozialist*innen des Linthgebiets haben am Mittwochabend im Rahmen einer politischen Aktion die Gender-Besessenheit der SVP Schmerikon kritisiert.

Die Juso Linth kreidet den „SVP-Maulkorb“ in Schmerikon an
Foto: z.V.g.

Die Jungsozialist*innen des Linthgebiets haben am Mittwochabend im Rahmen einer politischen Aktion die Gender-Besessenheit der SVP Schmerikon kritisiert. Die Jungpartei will damit auf die bevormundende, ausgrenzende Haltung der SVP aufmerksam machen.

Die SVP krönt den Kampf gegen die geschlechtergerechte Sprache zu ihrem zentralen politischen Anliegen. Auf Antrag der Ortspartei in Schmerikon hat der Gemeinderat kürzlich die Verwendung des Gendersterns verboten. Die Juso Linth fragt sich, wovor sich die  „SVPler*innen“ eigentlich fürchten und liefert die Antwort direkt mit Kreide vor dem Gemeindehaus in Schmerikon. Die Teuerung oder eine drohende Klimakatastrophe würden sie offensichtlich nicht beschäftigen. Dafür hätten sie Angst vor Sternchen und Diversität.

Die Formulierung sei mit einem Augenzwinkern gemeint. Dahinter stehe jedoch ein ernster Kern: „Mit der Genderdebatte versucht die SVP von den alltäglichen Problemen der Menschen abzulenken, für die sie keine Lösung bietet“, erklärt der Vorstand der Juso Linth die Aktion. So sei die SVP beispielsweise gegen die Förderung von bezahlbarem Wohnraum, einen Mindestlohn, oder die Eindämmung des Klimawandels und alltäglicher Diskriminierung.

Der Rechtspopulismus der SVP sei eine echte Gefahr, die es ernst zu nehmen gelte. So habe die SVP seit den 1990er Jahren den politischen Diskurs in der Schweiz zunehmend vergiftet und in den letzten Jahren begonnen, den Trumpismus salonfähig zu machen. Für die Juso Linth ist klar: Während die Gewalt gegen queere Menschen zunimmt, giesst die SVP weiter Öl ins Feuer und bekämpft eine „freiheitliche“ Gesellschaft. Besonders exemplarisch wurde die Gefahr demnach vor einigen Wochen in Form von Drohungen gegen das Schulpersonal in Stäfa nach einem Tweet von Nationalrat Andreas Glarner gegen den seit zehn Jahren stattfindenden Aufklärungstag, nur weil dieser Gendertag hiess. Dass sich eine solche Partei in ihrer Medienmitteilung zum Genderverbot als Verteidigerin der Demokratie aufspielt, empfindet die Juso Linth als Hohn.

Die Juso Linth fordert im Gegensatz zum „SVP-Maulkorb“ keine Verbote in der Geschlechterbezeichnung. Sie verwendet aber bewusst eine geschlechtergerechte Sprache.  Dies sei kein ideologisches Thema, sondern bloss eine Frage der Rücksichtnahme.


Von: Kevin Löffler, Vorstandsmitglied JUSO Linth