Seerettungsdienst übt die Personensuche
"SRD Schmerikon Probealarm: Drei vermisste Personen, letzte Sichtung Tuggner Wiesli, Alarmstufe zwei", brummt die Maschinenstimme aus dem Telefon. Bei so einer Meldung schnellt der Puls innert Millisekunden in die Höhe – zum Glück ist es nur ein Probealarm für die anstehende Übung.
"SRD Schmerikon Probealarm: Drei vermisste Personen, letzte Sichtung Tuggner Wiesli, Alarmstufe zwei", brummt die Maschinenstimme aus dem Telefon. Bei so einer Meldung schnellt der Puls innert Millisekunden in die Höhe – zum Glück ist es nur ein Probealarm für die anstehende Übung.
Nach 5 Minuten sind die Retter unterwegs
Auch wenn es nur eine Übung ist, nimmt der Seerettungsdienst die Situation ernst und geht wie bei einem Ernstfall vor: Ein Einsatzleiter wird bestimmt, zwei Personen besetzen die Zentrale und der Rest der Mannschaft wird auf die beiden Einsatzboote verteilt. Feldstecher, Restlichtverstärker, zusätzliche Funkgeräte, Gummistiefel und hüfthohe Fischerhosen werden gefasst und ebenfalls verteilt. Kaum fünf Minuten vergehen, bis die beiden Boote Kurs in Richtung Süden nehmen und die Bätzimatt bzw. das Tuggner Wiesli anfahren. Dort angekommen gehen drei Suchtrupps an Land und laufen das Ufer in verschiedene Richtungen ab, um die vermissten Personen möglichst schnell aufzuspüren.
Frau ist wohlauf, Sohn unterkühlt
Der erste Erfolg lässt auch nicht lange auf sich warten: Eine Frau wird wohlauf beim Bunker am Ufer gefunden. Ihr Mann und ihr Sohn seien vor 30 Minuten schwimmen gegangen und seither nicht mehr aufgetaucht. Also wird weiter gesucht und die Frau auf den Weidling, das Flachwasser-Einsatzboot, gebracht. Wenige Minuten später wird dann der Sohn am Wasser gefunden – stark unterkühlt, aber bei Bewusstsein. Er wird auf das andere Einsatzboot verladen und möglichst schnell ans Festland gebracht, wo er in die Hände des Rettungsdienstes übergeben wird.
Vermisste Person gefunden
In der Zwischenzeit wurde mit Hochdruck an Land und zu Wasser weiter nach der letzten vermissten Person gesucht. Nach einigen Minuten wird auch der Vater gefunden: Ganz in der Nähe, wo auch der Sohn gefunden wurde. Jedoch nicht am Ufer, sondern mitten im Naturschutzgebiet, einige Meter unter Wasser. Dennoch wird der Mann schnellstmöglich und vorsichtig geborgen, damit direkt mit der Herzmassage und der Beatmung begonnen werden kann. Da die Zentrale laufend über Funk informiert wurde, konnten die Kollegen umgehend einen weiteren Rettungswagen aufbieten, damit auch der dritte Vermisste baldmöglichst professionelle Hilfe bekommt.
Übungsbesprechung
Anschliessend wurde das Material retabliert und die gesamte Übung im Plenum besprochen: Was lief gut? Was ist das nächste Mal anders zu machen? Was hat gut funktioniert und wo gibt es Verbesserungspotential? Auch wenn diese Einsatzart jedes Jahr geübt wird, so gibt es zig verschiedene Szenarien, unvorhersehbare Umstände, erschwerende Bedingungen und neue Einsatzmöglichkeiten, die es zu berücksichtigen gilt. Die Übung war ein voller Erfolg und die gesamte Mannschaft konnte etwas dazulernen.
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Von: Michael Jud, SRD Oberer Zürichsee