Das Einjährige Berufkraut kann nur gemeinsam bekämpft werden
Nicht einheimische Pflanzen dringen in unsere Pflanzengemeinschaften ein, vermehren sich so unkontrolliert, dass sie die Biodiversität und somit unsere Lebens- und Produktionsgrundlagen bedrohen.
Es ist eine Herausforderung, in der Schweiz einen Landwirtschaftsbetrieb zu führen: Landwirtschaftliche Nutzflächen sind rar, die Kunden verlangen nachhaltig hergestellte Produkte, die gleichzeitig höchsten Qualitätsansprüchen genügen sollen, sind aber kaum bereit, einen angemessenen Preis dafür zu bezahlen.
Nun kommt seit einigen Jahren eine neue beunruhigende Entwicklung dazu: invasive Neophyten. Nicht einheimische Pflanzen dringen in unsere Pflanzengemeinschaften ein, vermehren sich so unkontrolliert, dass sie die Biodiversität und somit unsere Lebens- und Produktionsgrundlagen bedrohen.
Viele Landwirte folgen Kurseinladung
Aktuell vermehrt sich in unserer Region insbesondere das «Einjährige Berufkraut» an Strassenrändern, Böschungen, in Gärten, aber eben auch in extensiv genutzten Wiesen und Naturschutzflächen stark. Die Landwirtinnen und Landwirte werden verpflichtet, diese invasiven Neophyten zu bekämpfen, was einen enormen Mehraufwand bedeutet. Um diese Bekämpfung optimal anzugehen und zu fördern, hat das Landwirtschaftliche Zentrum SG zu einem Kurs eingeladen.
Viele Landwirte sind der Kurseinladung «Bekämpfung des Einjährigen Berufkrauts» gefolgt, es waren aber auch Gemeindevertreter (z.B. vom Werkdienst) anwesend; alle haben sich am Erfahrungsaustausch aktiv beteiligt.
Ausreissen oder Ausstechen der Pflanze mit Wurzeln am effektivsten
Nach wie vor ist das Ausreissen oder Ausstechen der Pflanze mitsamt Wurzeln die effektivste Bekämpfungsmassnahme des invasiven Neophyten (und ein Schnitt lediglich eine kurzfristige Massnahme, um das Versamen zu verhindern). Das ist für alle Beteiligten eine Riesenaufgabe, die zur Sisyphusarbeit wird, wenn nicht gemeinsam und auf allen Flächen gehandelt wird.
Das Landwirtschaftsamt empfiehlt, alle Wiesenflächen in den kommenden Tagen zu kontrollieren und das Berufkraut konsequent zu entfernen. Auch die Bevölkerung ist gefragt, aktiv zu werden. Die Neophytenverantwortlichen der Gemeinden stehen für Fragen, die Meldung von befallenen Flächen und die Koordination der Bekämpfung zur Verfügung. Auch freiwillige Privatpersonen können sich dafür melden. Für die korrekte Entsorgung werden von den meisten Gemeinden im Linthgebiet kostenlose Neophytensäcke zur Verfügung gestellt.
Auch Sie können mithelfen
Helfen auch Sie mit, indem Sie freie Flächen freihalten, bestehende Bestände am Versamen hindern und weitere Leute sensibilisieren, dass diese hübsche Blume leider unerwünscht ist und nur gemeinsam zurückgedrängt werden kann.