Worte zu Weihnachten
Ein in vielerlei Hinsicht ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende zu. Wie es in der Natur des menschlichen Lebens liegt, war auch meines geprägt von vielen positiven wie auch weniger erfreulichen Momenten und Erlebnissen.
Liebe Schmerknerinnen, liebe Schmerkner
Ein in vielerlei Hinsicht ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende zu. Wie es in der Natur des menschlichen Lebens liegt, war auch meines geprägt von vielen positiven wie auch weniger erfreulichen Momenten und Erlebnissen. Ich bin ehrlich mit Ihnen: Zuzeiten gab es Abschnitte, die mehr Durchhaltevermögen und Standfestigkeit erforderten als für gewöhnlich. Aber die Zuversicht und der Optimismus sind mir nie abhandengekommen – und das Wesen unseres Dorfes hat einen bedeutenden Teil dazu beigetragen.
Wenn wir das Jahr zusammen Revue passieren lassen, dann bleibt die Bewunderung für das, was wir – als Individuen oder Gemeinschaft – gemeistert haben. Und das trotz der anspruchsvollen Zeit, in der wir uns befinden.
Auf die Probe gestellt
Auf die Probe gestellt haben uns unter anderem Raubüberfälle, das Hochwasser, die Blaualgen am See. In die Kategorie der Herausforderungen gehört auch die Diskussion über die Neugestaltung des Dorfplatzes. Die Tonalität, die bei den Auseinandersetzungen angeschlagen wurde, war zuweilen nicht immer vorbildlich. Teilweise unterstellte man einander unehrliche Absichten. Dasselbe gilt für die Schliessungsaktion des Bahnübergangs. Doch Wunden heilen. Entstehen Probleme, lösen wir diese als Gemeinschaft. Nach der Abstimmung kommt die Arbeit. Und wenn ein Entscheid gefallen ist, tragen wir ihn zusammen mit. Das ist gegenwärtig leider keine Selbstverständlichkeit mehr.
Erfolge zelebrieren
Die sportlichen, unternehmerischen, vereinsbezogenen Erfolge, die unser Dorf erzielt hat, festigen unser Selbstbewusstsein. Jene Namen, die ich hier zu nennen hätte, sind uns allen bekannt. Aber es geht mir um die Sache. Wenn einer von uns Erfolg hat, zelebrieren wir diesen gemeinsam. Wir sind stolz auf unser kleines Dorf mit seinen grossen Errungenschaften. An dieser Stelle ein grosses «Dankeschön» an alle, die durch Leistung, harte Arbeit aber auch Talent unseren Dorfcharakter stärken.
Es beginnt mit: Familie, Nachbarschaft, Quartier
Denke ich über die politische Zukunft der Schweiz nach, macht mir diese stellenweise Sorgen. Dennoch finde ich Beruhigung, wenn ich mir in Erinnerung rufe, wie solide das Fundament ist, auf dem unser institutioneller Aufbau gründet. Die Schweiz wächst von unten. Sie beginnt im Kleinen: in der Familie, in der Nachbarschaft, im Quartier, im Dorf. Eigenverantwortung für sein Umfeld übernehmen – das ist die Schweiz. Und im Kleinen gelingt uns, was im Grossen manchmal verloren geht. Nämlich ein Verständnis für Lebensentscheide, die man zunächst nicht nachvollziehen kann.
Tragen wir diesem Aufbau Sorge, leben wir den Gemeinsinn im Kleinen. Und was ich Ihnen für das nächste Jahr mitgeben möchte: Die Welt ist nicht verdammt. Alle Probleme, die wir uns selbst eingebrockt haben, können wir auch wieder lösen. Für alles andere sind höhere Mächte zuständig.
Ihnen und Ihren Liebsten frohe Weihnachten und ich freue mich auf eine Begegnung im neuen Jahr!
Mihajlo Mrakic