Toxische Blaualge: Trotz Herbst keine Entwarnung

Trotz zwischenzeitlich herbstlicher Temperaturen ist weiterhin grosse Vorsicht geboten.

Toxische Blaualge: Trotz Herbst keine Entwarnung

Die Blaualge des Typus «Tychonema» ist, nachdem sie anfänglich in der Schmerkner Bucht in grosser Dichte nachgewiesen wurde, zwischenzeitlich entlang des gesamten Ufers des Zürcher Obersee aufzufinden. Sie gilt als wahrscheinlichste Todesursache für zahlreiche Hunde seit Mitte Juli, die sich in Schmerikon am Seeufer und im Flachwasser aufgehalten haben. Trotz zwischenzeitlich herbstlicher Temperaturen ist weiterhin grosse Vorsicht geboten.

Am 23. Juli 2021 wurde erstmals öffentlich bekannt, dass am Vortag zwei Hunde innert Kürze verstorben waren, nachdem sie sich bei der Aabach-Mündung aufgehalten hatten. Zeitnah wurden weitere Vorfälle mit vergleichbarem Verlauf bekannt.

Bisher kaum bekannte Blaualge

Die Vermutung des ersten behandelnden Tierarztes einer Vergiftung durch ein Neurotoxin erhärtete sich bereits in den ersten Tagen. Im stehenden Wasser an der Mündung des Aabachs konnte ein für Blaualgen bekanntes Toxin nachgewiesen werden. Es handelt sich hierbei um eine in der Schweiz bisher einzig am Obersee, oberhalb Näfels GL, identifizierten Blaualge des Typus «Tychonema».

Gefährdungshinweise am gesamten Ufer zwischen Schmerikon und Rapperswil - Jona

Die Gemeinde Schmerikon hat unmittelbar nach den ersten Vorkommnissen Warntafeln beim Aabach und an der Seeanlage aufgestellt und die Hinweise an den jeweils fortschreitenden Wissensstand angepasst. Hundehalterinnen und Hundehalter werden mit den Plakaten auf die Lebensgefährdung für Hunde sowie auf eine nicht auszuschliessende gesundheitliche Gefährdung für Menschen hingewiesen. Nachdem anfangs September die toxische Blaualge entlang des gesamten Ufers des Zürcher Obersees nachgewiesen wurde, hat sich auch Rapperswil - Jona dieser Informationskampagne angeschlossen.

Laufendes Monitoring

Seit Beginn der Vorfälle finden in regelmässigen Abständen Begehungen und Beprobungen durch Mitarbeitende der Abteilung Gewässerqualität im Amt für Wasser und Energie AWE des Kantons St.Gallen statt. Nachdem die Blaualge «Tychonema» als Ursache der Gefährdung identifiziert wurde, werden die Proben mittels Mikroskop-Analyse auf diese Gattung untersucht. Es handelt sich um eine potentiell toxinbildende Art mit dem Nervengift «Anatoxin-A».

Letztmals erfolgte die Probenahme am 20. September 2021. In hoher Dichte finden sich diese Blaualgen im rötlichen Schwimmschlamm («Chrotehüüt»), der sich vornehmlich in allen ruhigen Uferbereichen und den Häfen anreichert. Jedoch auch im Plankton entlang des gesamten Ufers lässt sich «Tychonema» nachweisen.

Aufrechterhaltung der bisherigen Massnahmen

Die Stadt Rapperswil - Jona und die Gemeinde Schmerikon raten in Absprache mit den kantonalen Fachstellen aufgrund des unveränderten Zustandes, sich nicht mit den Hunden im Uferbereich des oberen Zürichsees aufzuhalten. Vorsicht und Aufmerksamkeit ist geboten, da ein grossflächiges Monitoring nicht möglich ist. Die Menschen sollten das Baden im See auf die Stellen beschränken, die frei von Schwimmschlamm sind und klares Wasser aufweisen. Eine Neubeurteilung findet im Verlauf der nächsten Wochen statt.


Dies ist eine Mitteilung der Gemeinde Schmerikon

Alle Beiträge zum Thema auf 8716.ch:

Blaualgen 2021 - 8716.ch Schmerikon
Im Juli 2021 nach dem Hochwasser verstarben Hunde im Bereich vom Aabachdelta und der Seeanlage in Schmerikon. Eine Gefährung für Menschen konnte ebenfalls nicht ausgeschlossen werden.