Nachruf auf Agnes Morger
Eine zweizeilige Nachricht in der Lokalzeitung: Am 12. Mai 2021 ist die am 31. August 1929 in Schmerikon geborene, seit mehreren Jahren im Pflegezentrum Linthgebiet wohnhafte Agnes Morger gestorben.
Eine zweizeilige Nachricht in der Lokalzeitung: Am 12. Mai 2021 ist die am 31. August 1929 in Schmerikon geborene, seit mehreren Jahren im Pflegezentrum Linthgebiet wohnhafte Agnes Morger gestorben.
Nicht der Rede wert, würdest du selbst deinen Tod kommentieren, doch wer dich kannte weiss, welch unermesslicher Reichtum in deinem unscheinbaren Leben verborgen war.
Ich war ein kleines Mädchen, vor vielen vielen Jahren, als du mit meiner Mutter in der Fabrik gearbeitet hattest, und Du in mein Leben getreten bist. Später hörte man im Dorf, dass du es warst, welche über lange Jahre das Gotteshaus mit den schönen Blumen schmückte bis die Aufgabe in andere Hände ging. Doch du hattest ja noch dein kleines liebevoll gepflegtes Gärtchen vor deinem Haus an der Kreuzgasse. Mehr wusste man eigentlich kaum von Dir. Als wir beide alt wurden, sind wir uns gelegentlich für einen kurzen Schwatz im Dorf begegnet. Erst in den letzten Jahren und eigentlich erst nachdem du in das Pflegezentrum in Uznach übergesiedelt warst, habe ich deinen klaren Verstand und deine grosse Lebensweisheit, stets umspielt von einer feinen Prise Humor, erlebt. Im letzten Jahr reduzierte sich der Kontakt – coronabedingt – aufs Telefon, was für dich praktisch die einzige Verbindung zur «Aussenwelt» darstellte. Wie warst du jeweils interessiert zu erfahren, was im Dorf läuft. Ich höre dich noch, wie du sagtest wenn z.B. jemand von einer Krankheit befallen wurde «ja, äs isch halt überall öppis» .
Mit deinem Tod hat unser Dorf ein wertvolles Glied verloren, welches seinen Dienst an der Schöpfung in wunderbarer Weise vollendet hat. Wir verneigen uns vor deinem Lebenswerk.
Weiter weiter immer weiter gepriesen sei was kommen mag…
In herzlicher Erinnerung
Myrta Flükiger