FC Schmerikon trauert um Ehrenmitglied
Seine Paraden verhalfen dem FC Rapperswil-Jona einst zum erstmaligen Aufstieg in die 2. Liga. Als Torhüter und Vereinsfunktionär machte sich der Schmerkner Rolf Fehr um den Fussball in der Region See-Gaster verdient. Am 12. September 2020 ist er nach kurzer Krankheit gestorben.
Seine Paraden verhalfen dem FC Rapperswil-Jona einst zum erstmaligen Aufstieg in die 2. Liga. Als Torhüter und Vereinsfunktionär machte sich der Schmerkner Rolf Fehr um den Fussball in der Region See-Gaster verdient. Am 12. September 2020 ist er nach kurzer Krankheit gestorben.
Von: Fredi Fäh
Es war das vorentscheidende Spiel um den Gruppenmeistertitel in der 3. Liga. Die Fussballer aus Rapperswil gastierten im April 1954 beim Mitkonkurrenten Herisau. Sie setzten sich mit 4:1 durch, «wobei Torhüter Fehr eine Glanzpartie liefert», war im folgenden Matchbericht in der Lokalzeitung zu lesen. Rolf Fehr war in den 1950-er Jahren eine tragende Säule der erfolgreichen Rapperswiler Fussball-Mannschaft. Er, der als knapp 20-Jähriger von seinem Stammverein Romanshorn nach Rapperswil transferiert worden war, trug Massgebliches zum erstmaligen Aufstieg des FC Rapperswil (damals noch ohne den Zusatz Jona) in die 2. Liga bei.
Famose Leistung im entscheidenden Spiel
Nicht nur beim vorentscheidenden Spiel um den Gruppensieg stellte er seine Fangsicherheit eindrücklich unter Beweis. Auch in den folgenden Aufstiegsspielen gegen Vaduz (1:1), Goldach (2:0), Bürglen (5:1) und in der finalen Ausmarchung gegen Chur er dem Team von Trainer Fritz Brügger eine eminent wichtige Stütze. Im entscheidenden Aufstiegsspiel in Chur standen die Rapperswiler in der ersten Halbzeit mächtig unter Druck, doch dank einer famosen Leistung von Rolf Fehr und einem Treffer von Kurt Federer gingen sie mit einem glücklichen 1:0-Vorsprung in die Pause. Nach dem Seitenwechsel gab es für den damals 21-jährigen Fehr gegen einen wuchtigen Abschluss des späteren NLA-Torschützenkönigs Peter von Burg nichts zu halten. Chur bewerkstelligte den Ausgleich zum 1:1 und drückte vehement auf den Führungstreffer. Doch Fehr hielt sein Tor in der dramatischen Schlussphase sauber und da Heinz Roth eine Viertelstunde vor dem Ende mittels Handspenalty das siegbringende 2:1 erzielte, durften sich die Rapperswiler Fussballer erstmals in der Geschichte als Aufsteiger in die höchste Regionalliga feiern lassen.
Präsident, Trainer und Plakatverträger
Seine herausragenden Leistungen in der Aufstiegssaison 1953/54 brachten Rolf Fehr weitherum Respekt und Anerkennung ein. In der Folge bewies er seine Qualitäten für Rapperswil auch auf Stufe 2. Liga. Er weckte dadurch Begehrlichkeiten, heuerte zuerst beim FC Rüti an, ehe ihn der bekannte Unternehmer und Sportförderer Charles Vögele mit einem verlockenden beruflichen Angebot zum FC Uznach holte. Während seines knapp 15-jährigen Wirkens in Uznach war Fehr nicht nur Torhüter, sondern auch Präsident, Zeitungskorrespondent, Plakatverträger und Trainer verschiedener Mannschaften. Mitte der Siebzigerjahre folgte der Übertritt zum FC Schmerikon, dem Verein seines Wohnorts. Diesen trieb er ebenfalls mit grossem Engagement in verschiedenen Funktionen voran, was ihm später die verdiente Ernennung zum Ehrenmitglied einbrachte.
Die Leidenschaft für den Fussball vererbte Rolf Fehr seinen Söhnen: Hanspeter stand für Winterthur, La Chaux-de-Fonds und Wettingen in der Nationalliga A im Einsatz, derweil Fredy für Rüti und Tuggen in der 1. Liga kickte und Aufgebote für die nationalen Junioren-Auswahlen erhielt.
Rolf Fehr, Schmerikon (14.07.1933 bis 12.09.2020)
Titelbild: Torhüter Rolf Fehr (mit weisser Mütze) im Kreise seiner Teamkameraden des FC Rapperswil nach dem erfolgreichen Aufstiegsspiel am 24. Mai 1954 in Chur. (Bild: http://fcrj1928.mozello.ch)